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Fulminante Doppel-Buchpräsentation im Ephesos Museum

Am 5. November wurden im Ephesos-Museum in Wien zwei neue Ephesos-Bildbände präsentiert: In „Ephesos – Der Reiz der Zerstörung“ sowie „Die Katzen von Ephesos“ geben Grabungsleiterin Dr. Sabine Ladstätter und der renommierte Fotograf und Verleger Lois Lammerhuber den zahlreichen Facetten der traditionsreichen Grabung ein faszinierendes Gesicht. „Die beiden Bildbände sind eindrückliche Boten der archäologischen Grabung, kurzum: eine Glanzstätte auf Hochglanz“, so Wissenschafts- und Forschungsminister Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Töchterle bei der Präsentation, zu der rund 250 Gäste gekommen waren.

„Archäologie fasziniert. An dieser Feststellung besteht überhaupt kein Zweifel. Alleine die Besucherzahlen antiker Ruinenstätten sprechen für sich. Allerdings gilt die wissenschaftliche Fachdisziplin Archäologie als so genanntes ‚Orchideenfach‘ und unterliegt einem zuweilen massiven Legitimationszwang. Dabei ist weder die gesellschaftliche Relevanz noch die wirtschaftliche Bedeutung des Fachs infrage zu stellen. Das ganz klar und unmissverständlich aufzuzeigen, war für mich eine wesentliche Motivation, dieses Buch zu schreiben“, so Sabine Ladstätter, seit 2010 Grabungsleiterin in Ephesos, Direktorin des Österreichischen Archäologischen Institutes (ÖAI) und „Wissenschaftlerin des Jahres 2011“. „Wir Archäologen arbeiten heute im Bewusstsein, dass jede Ausgrabung ein Akt der Zerstörung ist, vielleicht aber die reizvollste, die es gibt“, erläutert Ladstätter den gewählten Buchtitel. Mit den „Katzen von Ephesos“ habe man sich für einen „neuen Blickwinkel“ entschieden.

„Mit zwei ganz unterschiedlichen Erzählungen ein und dasselbe Thema zu fassen, war eine Riesenherausforderung in deren Zentrum die von Frau Dr. Ladstätter initiierte Metamorphose einer klassischen Grabung in ein modernes Grabungsunternehmen steht. Dass die Fotografie zu den Büchern – übrigens maßgeblich unterstützt vom Grabungsfotografen Niki Gail – mitten in den Grabungsalltag integriert werden konnte, machen sie zu einem ‚Jahrhundertwerk‘ wie unser Redakteur Jürgen Hatzenbichler resümierte“, so Lammerhuber, der zuletzt auch den „Garten für das 21. Jahrhundert“ des Ökologen und Botanikers Dr. Georg Grabherr, „Wissenschaftler des Jahres 2012“, eindrucksvoll festgehalten hat. Lammerhuber hat mit seinen Fotografien mehr als 70 Bücher gestaltet, ein Großteil wurde prämiert.

Die archäologische Forschung in Österreich ist bereits seit 1895 eng mit der Ausgrabung Ephesos verbunden. Ephesos ist auch ein gelungenes Beispiel für das Zusammenspiel von Kulturtourismus und Regionalentwicklung. Allein 2012 arbeiteten rund 160 wissenschaftliche Mitarbeiter/innen aus 18 verschiedenen Ländern unter österreichischer Führung und an die zwei Millionen Besucher kommen jährlich nach Ephesos. Ephesos ist demnach auch ein Besuchermagnet, der viele Interessierte anzieht und die Faszination Archäologie ausstrahlt. Eine neue Attraktion entstand zuletzt mit dem Großen Theater in Ephesos, das nach 17 Jahren Restaurierungsarbeiten wieder seine Pforten öffnete. Wissenschaftler/innen des ÖAI haben durch ihre Arbeit maßgeblich zur Restaurierung des nun wieder bespielbaren Theaters beigetragen.

Österreich hat in den vergangenen zehn Jahren rund 11,5 Millionen Euro in die Forschungsaktivitäten in Ephesos investiert, davon rund sechs Millionen Euro für die Schutzüberdachung des Hanghauses 2. Weiters fließen private Mittel, u.a. von der „Ephesos Foundation“, dem Verein „Gesellschaft der Freunde von Ephesos“ und den beiden Stiftungen „American Society of Ephesus“ und „Kaplan Foundation“. Die Ephesos-Grabung ist das größte Grabungsunternehmen des Österreichischen Archäologischen Instituts (ÖAI), einer nachgeordneten Dienststelle des Wissenschafts- und Forschungsministeriums.

Mehr Informationen finden Sie auch auf den Internetseiten des Österreichischen Archäologischen Institutes www.oeai.at

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