Beschreibung
Die Idee zum Buch entstand bei einem Spaziergang durch den Louvre, bei dem sich Catherine Belanger dazu hinreißen ließ, diesen als das größte Bordell der Welt zu bezeichnen. 62 Schlüsselwerke der Malerei von 1490 bis 1863 wurden gemeinsam mit Jean Galard ausgewählt, die die faszinierende Kunst der Darstellung des nackten Körpers zeigen und das Ringen der Künstler um die Akzeptanz des Nackten in der Kunst und in der Gesellschaft illustrieren.
Das fotografische Konzept folgt der Idee, die Nacktheit, Sinnlichkeit und Sexualität in der Malerei aus dem Kontext der künstlerischen Absicht zu lösen und als Modelle im Fotostudio von heute zu begreifen. Die Fotografie bedient sich all dieser „Modelle“ und interpretiert sie mit der Formensprache der Mode-, Akt- und Werbefotografie, entkleidet sie ihres Zusammenhangs und liest und sieht sie neu entlang ihrer Körpersprache und der Interaktion, erinnernd an den formalen Zugang von Künstlern wie Richard Avedon, Helmut Newton, Horst P. Horst oder Herb Ritts. Sinnlich und überraschend.
Die Fotografien werden von einem Text begleitet, der diesen Zugang kunsthistorisch und kunstphilosophisch reflektiert.
Das Design des Buches folgt der Überlegung, eine Box zu kreieren, die ein kunstvolles Geheimnis birgt. Außen in schwarze Seide gekleidet, gebunden mit einem Ribb-Band, das an Lingerie-Material erinnert, gibt es nach dem Öffnen den Blick frei auf einen bordeauxroten, seidigen Innenraum, vergleichbar einem Boudoir, um dann das Buch selbst weich und samtig, wie Haut, in der Hand zu halten.